11. Februar 2025 | Baum Bäume, Baum des Monats, Birke
Mein persönlicher Baum des Monats ist, wie kürzlich hier annonciert, die Birke. Als ich dies in meinem nicht mehr ganz jugendlichen Leichtsinn geschrieben habe, wusste ich noch nicht, dass man, wenn man in Mitteleuropa „Birke“ sagt und dabei auf einen Baum deutet, sehr wahrscheinlich ein Exemplar der Hänge- bzw. Warzenbirke (Betula pendula) oder der Moor- bzw. Haarbirke (Betula pubescens) oder der Strauchbirke (Betula humilis) oder aber, last not least, der Zwergbirke (Betula nana) meint – es sei denn, man hat schon bei der korrekten Gattungsbestimmung versagt. Generell gilt: „Die Gattung Betula ist mit 40 bis 50 sommergrünen Baum- und Straucharten ausschließlich auf der Nordhemisphäre verbreitet.“ So jedenfalls steht es in einer Publikation der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (125 Seiten), die man von dieser Website freundlicherweise kostenlos als PDF-Datei herunterladen kann.
Worum es sich bei der im oben verlinkten Beitrag erwähnten Birke vor unserem Schlafzimmerfenster genauer genommen handelt? Ich tippe auf Betula pendula. Fortsetzung folgt.
11. Februar 2025 | Holzbildhauer Schnitzer
Mein Google-Holzbildhauer-Alert beschert mir einen Zeitungsartikel, der darüber informiert, dass der bis vor kurzem noch in Hamburg-Hausbruch lebende Holzbildhauer Erich Gerer gestorben ist. Nie etwas von ihm gehört (diese Redewendung muss noch aus Zeiten stammen, in denen Neuigkeiten beinahe ausschließlich mündlich verbreitet wurden). Der in Bregenz geborene und seit 1975 bei Hamburg lebende Erich Gerer wäre am 23. März 80 Jahre alt geworden. Bekannt wurde er wohl vor allem mit seinen überlebensgroßen Tier-Skulpturen. Eine mittlerweile wie ihr Schöpfer selbst dem natürlichen Verfall zum Opfer gefallene Riesen-Eule brachte ihn ins Buch der Guinness World Records. Wie es Erich Gerer nach Hamburg verschlagen hat, erfahre ich nicht. Seinem Äußern nach (Hakennase, lange Haare, Bart) hätte er vielleicht doch besser nach Oberammergau gepasst. Aber Oberammergau ist anscheinend überall dort, wo Holzschnitzer sind.
9. Februar 2025 | Baum Bäume, Birke, HAGENEDER Fred, Lyrik
Die Birke vor unserem Schlafzimmerfenster kommt uns von Jahr zu Jahr näher. Bald werden ihre feinen Äste die Fensterscheiben berühren, bei starkem Wind tun sie das, versuchsweise Kontakt aufnehmend, jetzt schon. Mein alter, bisher noch nie konsequent umgesetzter Plan, jeden Monat einer anderen Baumart meine besondere Aufmerksamkeit zu schenken: es ist an der Zeit, ihn zu verwirklichen. Und warum nicht mit ihr, der treuen Behüterin unseres Schlafs, warum nicht mit ihr und ihren Artgenossinnen den Anfang machen!
In seinem wunderbaren Buch „Der Geist der Bäume“ hat Fred Hageneder diesem „Baum des Anfangs“, wie auch er die Birke wegen ihrer Pionierqualitäten nennt („sie bereitet die Erde wie auch die Seele vor“), dieses Gedicht gewidmet:
Birke
Anmutigste Amme
von allem neugeborenen Leben
Unbesiegbare Beschützerin
vor unheilvollem Streben
Prinzessin des Lichts,
das Dunkel mit Freude erfüllend
Große Weberin
auf dem Stuhl von Mutter Erden
Zeig uns den Weg vom
Vermehren der Schmerzen
Zu harmonischem Leben,
mit Unschuld im Herzen
Das innere Kind nährend
und seinen Durst stillend
Es sind die Kinder,
die die ersten sein werden.
8. Februar 2025 | Reiki
Bekanntermaßen sind Hand und Fuß auch im Kopf repräsentiert. Und der Kopf wiederum ist nicht nur dort, wo der Kopf ist, sondern er ist letztlich im ganzen Körper präsent und daher auch über den ganzen Körper ansprechbar.
7. Februar 2025 | JUNG C. G., Religion
„Religion ist eine Art von Beziehung zum Numinosen, zu dem, was mich ergreift. Aber das ist so unpopulär, da versteht einem kein Mensch, wenn man von so etwas spricht. Denn die Leute wissen gar nicht, dass sie ergriffen sind, weil sie nämlich ergriffen sind von Dingen, die keinem religiösen Begriff entsprechen. Der eine ist vom Sport ergriffen, der andere ist von einem Frauenzimmer ergriffen, der Dritte ist vom Geld ergriffen und so weiter. Und das sind natürlich keine religiösen Faktoren, aber die Ergriffenheit ist dieselbe.“
Carl Gustav Jung (in einem Interview am 7.6.1960)