Conversations with Angels – Verbindung wird hergestellt
Wer das Gespräch mit Engeln sucht, wird möglicherweise feststellen, dass der erhoffte Dialog nicht so ohne weiteres in Gang kommt. Dass ich meinerseits gesprächsbereit bin, heißt noch lange nicht, dass man es auf der anderen Seite, wo immer die sein mag, auch ist. Oder mein Gehör ist für die von Engelszungen erzeugten feinstofflichen Schwingungen zu grobstofflich gebaut. Der HERR hat uns zwar nach seinem Bilde geschaffen, aber bei der Konstruktion unserer Datenerfassungs- und -verarbeitungssysteme offenbar darauf geachtet, dass deren Leistung zunächst und zumeist im Rahmen dessen bleibt, was unter irdischen Bedingungen für eine zufriedenstellende Bewältigung des Alltags erforderlich ist.
Für seine persönliche Konversation mit Engeln musste auch der zu seiner Zeit hoch angesehene Philosoph John Dee (1527-1608), Hofastrologe von Königin Elisabeth I., besondere Vorkehrungen treffen. Assistiert von einem Wahrsager („scryer“) und unter Zuhilfenahme eines Kristalls („showstone“) versuchte er „to see through the dark days of his own time and into what he hoped was a bright and promising future“, wie es bei der Wissenschaftshistorikerin Deborah Harkness in ihrem 1999 veröffentlichten Werk „John Dee’s Conversations with Angels: Cabala, Alchemy, and the End of Nature“ heißt.
Ich habe das Büchlein heute zunächst versehentlich (zu teuer) in den USA bestellt und versuche nun, nach der Stornierung der Bestellung, die Kindle-Ausgabe zu erwerben. Warte schon seit zehn Minuten auf die Verifizierung der Bezahlung. Aber es heißt nur: „Verbindung mit Autorisierung durch Dritte wird hergestellt …“ Es ist wie verhext: jemand oder etwas Drittes scheint sich zwischen mich und die „Conversations with Angels“ stellen zu wollen.