Religion

„Als man in sehr weit zurückliegenden Zeiten von den Göttern sprach, gab es weder Gläubige noch Ungläubige. Die Anwesenheit der Götter verstand sich von selbst wie die Luft oder der Boden.“

Bruno Latour, aus dessen 2011 auf Deutsch erschienenem Werk „Jubilieren. Über religiöse Rede“ dieses Zitat stammt, will „dem religiösen Ausdruck wieder Bewegungsfreiheit verschaffen“, weil ihm dieser einzigartige Brauch „heute so entsetzlich gehemmt vorkommt.“

Ob und wie weit ich dem 2022 verstorbenen Begründer der Akteur-Netzwerk-Theorie (studiert hat er unter anderem Bibelexegese) bei seinen Überlegungen zum Themenkreis Religion, Glauben und Wissenschaft folgen will, sei hier dahingestellt. Sein Anliegen, „jene Worte, die verändern, verwandeln, erschüttern“, in neu gewonnener Ungehemmtheit und Freiheit wieder oder wie zum ersten Mal in Gebrauch zu nehmen, teile ich ohne Einschränkung.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner