Fiel da wirklich einfach so Feuer vom Himmel oder war der reiche Kaufmann („reich“ gehört zu „Kaufmann“ wie „arm“ zu „Schlucker“) Dioskuros von Nikomedien auf der außerhalb der Stadt gelegenen Richtstätte in den Ionen-Strahl eines Alien-Raumschiffs geraten? Und war dies geschehen, noch bevor er seine eigene Tochter mit dem Schwert enthaupten konnte oder erst kurz danach? Die Quellen geben darüber keine Auskunft und außer Erich Anton Paul von Däniken will auch niemand ein Raumschiff gesehen haben.
Im Anfang der auf dem Schafott endenden Geschichte war nicht das oder ein Wort, sondern eine Art Fragenkatalog. Sind die Götter, da sie sich ja ziemlich menschlich benehmen, in Wahrheit Menschen gewesen? War Jupiter genauso jähzornig wie Du, Papa? Und hat er seine Frau auch ständig betrogen? Warum beten wir ihn dann eigentlich an? Wäre es nicht vernünftiger, sich nach einem anbetungswürdigeren Gott umzusehen? Hast Du schon einmal etwas von Jesus Christus gehört, Mama? Soll ich Dir einmal die Papyrusrolle geben, die ich neulich auf dem Marktplatz bekommen habe?
Die solches fragte, war Dioskuros‘ Tochter Barbara. Fremd war sie, wenn man so will, in ihr Elternhaus eingezogen, fremd zog sie am Ende wieder aus – unabhängig davon, ob sie noch rechtzeitig von den Aliens, den anderen Fremden, gerettet werden konnte oder nicht. Was vage dafür spricht, sind geleakte Dokumente des Pentagon, wonach ein in den 1950er Jahren geborgenes UFO den Schriftzug „Sancta Barbara“ tragen soll.
Wie dem auch sei: Da Barbara von ihren Eltern nur Zurechtweisungen, aber keine Antworten bekam, wandte sie sich, obwohl ihr Vater sie zur Bewahrung ihrer körperlichen und geistigen Unbedarftheit in einen Turm eingeschlossen hatte (die Psychotherapeutin weiß, was das bedeutet), mit ähnlichen Fragen an den in Alexandria lebenden ersten allgemein anerkannten christlichen Gelehrten Origenes, der prompt, also etwa ein Jahr später, einen Priester namens Valentinus zu ihr schickte, um sie von ihm in die Grundlagen des Christentums einführen und zu (nicht wirklich) guter Letzt taufen zu lassen.
Hätte Barbara es damit gut sein lassen, wäre es vielleicht doch nicht gekommen, wie es möglicherweise kommen musste.
(Fortsetzung folgt.)