Christoph Daniel Schenck (1633-1691)

Biographisches:

Der Holz- und Elfenbeinschnitzer entstammt einer Bildhauerfamilie, deren Mitglieder zu Beginn des 17. Jahrhunderts ihren Lebens- und Schaffensmittelpunkt von Mindelheim (zwischen Memmingen und Landsberg am Lech) ins 130 Kilometer weiter westlich gelegene Konstanz verlegten.

Sein 1612 noch in Mindelheim geborener Vater, der Bildhauer Hans Christoph Schenck, meldete Christian Daniel am 26.8.1633 in Konstanz zur Taufe an. Von seinem Vater und von seinem Großonkel Hans Schenck wurde Christian Daniel in der Konstanzer Werkstatt zum Holzbildhauer ausgebildet. Eine Art Fortbildung in kleinplastischer Schnitzerei (Holz und Elfenbein) wurde ihm in späteren Jahren durch seinen Verwandten, den Wiener Hofbildhauer Johann Caspar Schenck, zuteil. Außerdem dürfe man „vielleicht annehmen“, so Brigitte Lohse in Lohse 1960, „daß er sich eine Weile in Mindelheim und München aufhielt, wo noch zwei weitere Mitglieder der Familie, die Meister Georg und Simon, tätig waren.“ Gleichwohl blieb für Christoph Daniel Schenck Konstanz das „Zentrum seines von den Klöstern Einsiedeln und Zwiefalten begrenzten Schaffensgebietes“. Lohse 1960

In Konstanz ist der Bildhauer 1691 im Alter von 58 Jahren gestorben.

Zitate:

Ab „ungefähr 1660 lassen sich am Bodensee seine [Christoph Daniel Schencks, L. R.] ersten selbständigen Werke nachweisen.“ Lohse 1960, S. 7

„Schenck ist in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts der einzige Bildhauer am See, der über das handwerkliche Schaffen hinausgeht. Dabei bleibt er der reinen Schnitztradition des schwäbischen Bodens treu und auch die religiöse Einstellung, die bei seinen beiden großen Vorgängern Hans Morinck in Konstanz und Jörg Zürn in Überlingen vorlag, setzt sich in ihm fort, ebenso wie die spätgotische Tradition, die sich bei Zürn ebenfalls bemerkbar machte.“ Lohse 1960, S. 31f.

So war Christoph Daniel Schenck ein verspäteter Manierist und ein Erneuerer der Gotik im siebzehnten Jahrhundert. […] Er ist der am engsten aufs Religiöse beschränkte Bildner und der handwerklich raffinierteste Schnitzer, wobei er allerdings eher ein volkstümlicher Künstler als eine entscheidende Persönlichkeit der allgemeinen Entwicklung geworden ist.“ Lohse 1960, S. 32

„Berühmt geworden ist Christoph Daniel Schenck durch seine virtuosen Kleinplastiken, die fast alle wie ein Markenzeichen seine Signatur tragen.“ Himmelein und Gauss 1998, S. 98

Sonstiges:

Ein ausführliches Verzeichnes der Werke Christoph Daniel Schencks und seiner Werkstatt (unterteilt nach „gesichert“, „zugeschrieben“, „abgeschrieben“) mit Abbildungen findet man in Rosengartenmuseum 1996.

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